Qualitätsoffensive: Kreisoberligist KSV Eschenrod verpflichtet Ludwig, Kinzer Valencia und Tessin – Voraussichtliche Rückkehr von Bekhiera

ESCHENROD. Der Büdinger Fußball-Kreisoberligist KSV Eschenrod stellt die Weichen für die Zukunft, denn in der neuen Saison kann die Zielsetzung der Formation aus dem Schottener Stadtteil nur lauten, besser als auf dem nach dem Saisonabbruch einzementierten zwölften Tabellenplatz abzuschneiden, der allerdings aus nur zehn absolvierten Partien resultiert. Klares Indiz für die Qualitätsoffensive ist nicht nur die bereits verkündete Verpflichtung des neuen Trainer-duos Pierre-Maurice Jung und Freddie Ußner, sondern auch die Tatsache, dass nun ein namhaftes Spieler-Trio Kontrakte für die Runde2021/22 unterschrieben hat. „Das Team, das sich auch um die Trainersuche gekümmert hat, nahm die Arbeit sofort wieder auf und führte nicht nur die Gespräche mit der aktuellen Mannschaft, sondern knüpft ein Absprache mit den beiden neuen Trainern auch gleich die Kontakte zu möglichen neuen Spielern.

Die ersten Neuzugänge

Nach vielen Telefonaten und auch persönlichen Gesprächen, ist man beim KSV froh, nun die ersten Zugänge präsentieren zu können“, gibt Vorsitzender Marco Strauch zu Protokoll: Vincent Tessin aus Rommelhausen und der Altenstädter Johannes Kinzer Valencia – beide zuletzt für den Gruppenligisten Sportfreunde Oberau aktiv – und schließlich Maurice Ludwig (Wallernhausen), bisher einer der Leistungsträger des Gruppenligisten SC Viktoria Nidda, haben dem KSV Eschenrod das Ja-Wort für die kommende Runde gegeben. „Wir sind natürlich sehr froh, dass die drei Spieler unsere Mannschaft in der neuen Runde verstärken. Nach den vielen Verletzten – teilweise bis zu zwölf Spielerin der abgebrochenen Runde – war uns allen klar, dass wir unseren Kader nicht nur in der Breite, sondern auch qualitativ, verstärken müssen“, analysiert Strauch: „Die drei sind nicht nur eine Bereicherung im sportlichen Sinne, sondern sind auch Typen, die menschlich perfekt zum KSV und zu unserer aktuellen Mannschaft passen.

Positiver Eindruck des Vereins überzeugte

Bei Johannes Kinzer Valencia hat es jetzt glücklicherweise im zweiten Anlaufgepasst. Nach dem wir uns letztes Jahr kennengelernt haben und er die Gegebenheiten in Eschenrod schon kannte, konnten wir dank seiner Hilfe Vincent Tessin überzeugen, einen neuen Weg zugehen und zusammen als Paket ihren Mitspieler Pierre-Maurice Jung aus Oberau in neuer Funktion als Spielertrainer zu unterstützen. “Tessin und Kinzer Valencia möchten die Gelegenheit nutzen, sich bei ihren Oberauer Mannschaftskameraden, dem Vorstand, den Zuschauern und Gönnern des Vereins für all die tollen Jahre im Verein und die Unterstützung bedanken, wie Marco Strauch unterstreicht. Für den Wechsel von Maurice Ludwig von Nidda nach Eschenrod habe natürlich auch die Freundschaft zu Freddie Ußner eine wichtige Rolle gespielt. Sicherlich sei Ludwig als Ur Viktorianer die Entscheidung nicht leichtgefallen. Am Ende habe sich sein positiver Eindruck vom Verein KSV Eschenrod und der Wille einen neuen Weg zugehen sowie seinen langjährigen Freund zu unterstützen durchgesetzt. „Ich möchte mich bei dem Verein Viktoria Nidda, meiner Mannschaft, allen Verantwortlichen und dem Trainerteam bedanken. Es waren sehr schöne neun Jahre mit vielen Höhepunkten und Erfolgen. Der Mannschaftdrücke ich für die neue Runde in der Gruppenliga die Daumen“, so wird Ludwig in der KSV-Meldung zitiert.

Vorfreude auf die kommende Saison

Auch das neue Trainergespann zeige sich sehr zufrieden mit den Verpflichtungen. Dieser Meinung schließt sich Hartmut Maurer vom KSV-Spielausschuss an: „Die drei Verpflichtungen sind alle absolut top. Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainerteam und unserer ohne hin schon sehr charakterstarke Mannschaft mit den neuen Spielern. Aber natürlich hoffen wir noch den ein oder anderen Spieler für uns begeistern zu können, damit wir uns in der neuen Runde in der Tabelle wieder etwas weiter oben platzieren zu können und mögliche Ausfälle besser zu kompensieren.

Großes Enagagement

Inzwischen gibt es noch einen weiteren Kandidaten: „Oussama Bekhiera ist algerischer Flüchtling und hat bis Oktober 2019 bei uns gespielt. Um in Deutschland bleiben zu können haben wir ihm einen Ausbildungsplatz bei der Firma Betz in Eschenrod vermittelt. Leider wurde er trotzdem aus Deutschland ausgewiesen. Dies war für uns alle ein Schock. Wir konnten es aber trotz intensiver Bemühungen leider nicht verhindern. Sowohl die Mannschaft als auch die Verantwortlichen haben aber immer den Kontakt zudem28 Jährigen gehalten. Für ihn war klar, dass er auf jeden Fall wieder zurück nach Deutschland wollte, denn hier hat er nicht nur Freunde gefunden, sondern hatte auch Familienanschluss bei unserem Sportcoach Pedro Pozo Luque und seiner Lebensgefährtin Angelika Schnei-der“, erläutert KSV-Vorstand MarcoS trauch. Die beiden hätten in Verbindung mit KSV-Vorstandsmitglied Michael Weber allesmögliche in Bewegung gesetzt, um Oussama die Rückkehr zu ermöglichen. „Wir konnten dank der intensiven Bemühungen des Trios erreichen, dass die Wartefrist für eine Einreise von drei Jahren auf 18 Monate reduziert werden konnte und Oussama damit vorraussichtlich bis zum Spielbeginn der neuen Runde wieder nach Deutschland kommen darf. Die Bedingung hierfür war, dass die Abschiebekosten vorher beglichen werden mussten. Diese konnte wir dank der Orga von Pedro, Angelika und Michael zusammen durch eine Spendenaktion, an der sich natürlich auch der Verein beteiligt hat, erbringen“, macht Strauch deutlich: „Wir sind alle sehr glücklich und freuen uns, Oussama bald wieder als Freund und herausragenden Spieler in unseren Reihen begrüßen zu können. Mein besonderer Dank an dieser Stelle nochmal an Angelika Schneider, Pedro Pozo Luque und Michael Weber für ihr Engagement.“

Quelle: Kreis-Anzeiger vom 03.04.2021